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Winkelmesser - Brennweite kurz erklärt

 

Ganz unwissenschaftlich geht es bei der Brennweite drum, wie viel auf das Bild drauf kommt oder auch wie nah ich ein Motiv „heranhole“. Die Abbildung des Motivs auf dem Sensor ist von der Entfernung und von der Objektivbrennweite abhängig.  Je länger die Brennweite (je größer der Wert in mm) desto größer erscheint der Gegenstand. Es gibt schon seit Jahrzehnten sogenannte Zoomobjektive, bei denen die Brennweite verändert werden kann. Das erhöht die Flexibilität und die Trägheit des Fotografen und sorgt dafür, dass der ausbleibende Standortwechsel interessantere Perspektiven verhindert. Auch bedeuten Zoomobjektive meist einen größeren Kompromiss in Sachen Lichtstärke und Abbildungsqualität, und das umso mehr je größer der Zoombereich ist. Auf der anderen Seite spart man sich das Gewicht und die Kosten zusätzlicher Objektive und natürlich den Objektivwechsel, der gerade dann erfolgt, wenn man eigentlich keine Zeit dafür hat oder wenn der Sand seinen Weg in das offene Kameragehäuse sucht.

 


 

Nun herrscht einige Verwirrung im Zusammenhang mit der Digitalfotografie. Da werden Brennweiten umgerechnet, und klassische Weitwinkelbrennweiten werden plötzlich zu Telebrennweiten. Zu allem Überfluss wird aus dem Kleinbild jetzt ein Vollformat. Was soll das? Die Verwirrung hat genau genommen gar nichts mit der Digitalen Welt zu tun. Auch im Analogzeitalter hat man schon Brennweiten verglichen und umgerechnet. Wenn man statt der Brennweite den Bildwinkel als Klassifizierung herangezogen hätte, stünde man heute nicht vor diesem Problem. Im Kleinbildformat (24 x 36 mm Filmgröße) konnte ein Objektiv mit 50 mm Brennweite unter voller Ausnutzung der Fläche des Aufnahmemediums (Film) einen Ausschnitt des Geschehens im Winkel von etwa 45 Grad abbilden. Da diese Sichtweise dem menschlichen Auge entspricht, nannte man diese Brennweite auch „Normalbrennweite“. Alles, was mehr erfassen konnte, wurde zum Weitwinkel, und ein Objektiv mit längerer Brennweite, das nur einen Ausschnitt erfasste (un d das Motiv damit vergrößerte) wurde zum Tele. Nun hatte man auch früher schon Kameras mit kleineren Filmen. In den Pocketkameras wurde das 110er Filmformat benutzt, das eigentliche Aufnahmemedium befand sich geschützt in einer Kassette. Später kam der APS-Film heraus, der in einer Art Patrone in die Kamera eingesetzt wurde. Auch wenn diese inzwischen vom Markt verschwunden sind, lässt doch der Name aufhorchen: APS gibt es doch auch in der Digitalfotografie? Ja, und da sind wir wieder bei der Größe des Films bzw. in diesem Falle des Sensors, der in etwa so groß ist wie die alten analogen APS Filme und der die APS-C DSLR (und anderen Digitalkameras) von denen mit einem Chip in Kleinbildformat (jetzt zum Vollformat „aufgestiegen“) unterscheidet. Da der Sensor nun kleiner ist, wird nur der mittlere Teil des Bildes auf dem Chip erfasst, somit wirkt das Normalobjektiv auf einer APS-C Kamera wir ein Teleobjektiv. Das ist alles!